Samstag, 21. Januar 2017

Legendäre Zugfahrt von Hsipaw nach Mandalay

Heute morgen fuhren wir voller Hoffnung noch einmal an den Bahnhof. Der wilde Andrang am Ticketschalter war schon mal ein gutes Zeichen.

Wartende Händlerinnen vorm Zug

Wir konnten zwei der heiß begehrten "upper class" Tickets für rund 3€ pro Person erwerben.
Denn 14 Stunden im Zug auf Holzpritschen in der "ordanary class" wären bestimmt eine Tortur geworden.

Der Zug setzte sich in Bewegung und verließ Hsipaw fast nach Fahrplan.
Wir werden schneller und fahren ratternd und auf den Sitzen auf und ab hüpfend Richtung Mandalay. Die Landschaft ist wunderbar und dank der großen Fenster gut zu sehen.
Dies wurde mir leider gleich am Anfang zum Verhängnis ein Ast verhakte sich und peitscht mir voll ins Gesicht! Die Bahntrasse wird nicht frei geschnitten, der Zug bahnt sich den Weg durch Gestrüpp und Äste.


Wir nähern uns dem "Gotheik Tal", über das eine der weltweit höchsten Zugbrücke führt.
In Sichtweite wird uns etwas mulmig im Bauch, die Brücke ist wahnsinnig hoch und mit Sicherheit, wie alles andere in Myanmar, baufällig.
Mehrere Mäuse sehen wir während der Fahrt, man kann sich wohl vorstellen, wie der Zustand des Zuges aussieht.

Neben uns sitzen zwei Soldaten, die schwer bewaffnet sind, wir fühlen uns anfangs etwas unwohl, denn im nächsten Abteil sitzt noch eine halbe Armee. Wir haben etwas Sorge, das sie evtl vergessen haben ihre Gewehre zu sichern, oder das sich durch das Rütteln des Zuges ein Schuss lösen könnte.
Während der Pausen die wir einlegen steht eine der Waffen des Öfteren unbeaufsichtigt zwischen den Sitzen.
Sitze neben uns in der "upper class" mit mehrfach unbeaufsichtigtem Sturmgewehr der Soldaten, kümmert wohl keinen.


Im Schritttempo passieren wir die Brücke. Der Blick durch das glaslose Fenster ist nichts für Leute mit Höhenangst. Für mich zum Glück kein Problem, ich schieße tolle Bilder.

Es wird dunkel und kalt im Abteil und der Zug quält sich den Berg Richtung Mandalay hoch, wir wollen nur noch im Hotel angekommen und schlafen.
Aber vorher kommen wir noch mit einem freundlichen Polizisten ins Gespräch, der uns sogar auf der Brücke zum Lokführer gebracht hätte, hätten wir ihn füher getroffen, zu schade...
Der Ritt im Zug lohnte sich trotz der langen Fahrzeit und der nach unserem Gefühl einhundertfachen beinahen Entgleisungen!
Aktuell sind wir in Bagan angekommen und werden berichten...

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1 Kommentar:

  1. Ich hätte, glaube ich, ein mulmiges Gefühl über diese Brücke zu fahren. Wie alt ist die denn so etwa?

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